Heidelberger Madrigalchor: Auch ein Klaglied zu sein ist herrlich

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Mit Spannung erwartet werden darf das kommende Konzert des Heidelberger Madrigalchors, das am Samstag, 16. November 2019 um 19.00 Uhr in der Peterskirche stattfindet, ist es doch der erste gemeinsame Auftritt der Sängerinnen und Sänger mit ihrem neuen – nach mehreren Probenmonaten nun aber schon sehr vertrauten - Chorleiter Uli Kneisel, der für diese Gelegenheit ein äußerst hörenswertes Programm aus Werken von Johannes Brahms und Gabriel Fauré zusammengestellt hat. Fauré begann die Arbeit an seinem Requiem im Jahre 1885 nach dem Tod seines Vaters, und möglicherweise war es diese persönliche Trauererfahrung, die ihn in seiner sehr tröstlichen Komposition mit zahlreichen Moll-Klängen in Chor und Orchester, die fließend in harmonische Dur-Akkorde übergehen, den Aspekt eines friedvollen Todes hervorheben ließ. Der Heidelberger Madrigalchor führte Faurés Requiem zuletzt 2008 unter der Leitung von Michael Sekulla in der Dreifaltigkeitskirche Speyer auf. Ebenfalls tröstliche Elemente enthält Friedrich Schillers Gedicht Nänie (von lat. nenia oder naenia = ‚Trauergesang‘), das Johannes Brahms 1880/81 zum Andenken an den Maler Anselm Feuerbach, mit dem der Komponist befreundet gewesen war, vertonte. Schiller – dessen Geburtstag sich dieses Jahr zum 260. Mal jährt – beschreibt darin mehrere Situationen, in denen verstorbene Helden der griechischen Mythologie von ihren Liebsten betrauert und beweint werden. Diese werden jedoch nicht namentlich genannt, sondern unter dem abstrakten Begriff „das Schöne“ zusammengefasst in der ersten Verszeile „Auch das Schöne muss sterben“. Bei aller Tragik des Todes ergibt sich jedoch für Schiller hieraus die Möglichkeit, dass das Sterben irdischer Helden wiederum Kunst in Form eines Klaglieds hervorbringen und das Schöne somit letztlich doch ewig währen kann: „Auch ein Klaglied zu sein im Mund der Geliebten ist herrlich“. Die Motive Tod und Verlust, welche durch tröstende Einflüsse aufgefangen werden, prägen ebenfalls Brahms‘ Drei Gesänge für sechsstimmigen Chor a cappella. In Clemens Brentanos hier vertontem Gedicht Abendständchen (1802) beklagt der blinde norwegische Edelmann Piast den Verlust seines Augenlichtes, über den ihn jedoch zeitweise die Musik hinwegtrösten kann: „Durch die Nacht, die mich umfangen, blickt zu mir der Töne Licht“. In Darthulas Grabesgesang (nach Ossian von Herder) wird das imaginäre ‚Mädchen von Kola‘ betrauert, doch auch ihr Tod wird durch Brahms‘ Vertonung letztlich als friedlicher, endgültiger Schlaf interpretiert. Vineta schließlich bezeichnet eine sagenhafte Stadt an der Ostseeküste, die der Überlieferung nach als Bestrafung für den moralischen Verfall ihrer Bewohner in einem Sturmhochwasser unterging. Brahms‘ Komposition liegt das gleichnamige Gedicht des romantischen Dichters Wilhelm Müller zugrunde, der u. a. auch die von Schubert vertonte Winterreise verfasste. In der Online-Ausgabe von Klassik heute wird Brahms‘ kongeniale Vertonung von Wilhelm Müllers Vineta als das „vielleicht schönste Chorstück des 19. Jahrhunderts“ bezeichnet. Ausführende: Serena Hart – Sopran Jan-Ole Lingsch – Bass Kammerphilharmonie Mannheim Heidelberger Madrigalchor Leitung: Uli Kneisel Wir würden uns freuen, Sie bei unserem Konzert begrüßen zu dürfen und wären Ihnen dankbar, wenn Sie diese Informationen an mögliche Interessenten weitergeben könnten.
Adresse: Plöck 70, 69117 Heidelberg, Deutschland, Anfahrt
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Veranstaltungsdetails

16.11.19

Auch ein Klaglied zu sein ist herrlich
19:00 UhrPeterskirche
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